Optimieren der Leistung von Tableau Server auf AWS

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Bereitstellungen in öffentlichen Clouds werden weiterhin unterstützt, der Inhalt für Bereitstellungen in öffentlichen Clouds von Drittanbietern wird jedoch nicht mehr aktualisiert.

Den neuesten Inhalt zur Tableau Server-Bereitstellung finden Sie im Bereitstellungshandbuch zu Tableau Server Enterprise(Link wird in neuem Fenster geöffnet) und im Abschnitt Bereitstellen(Link wird in neuem Fenster geöffnet) der Tableau Server-Hilfe.

Für Kunden, die über Zugriff verfügen, empfehlen wir Tableau Cloud. Weitere Informationen dazu finden Sie hier:

Einführung

Die Optimierung der Leistung von Tableau Server bei der Installation auf einer Amazon EC2-Instanz in der AWS-Cloud erweitert die Optimierungsmöglichkeiten Ihrer Tableau Server-Lösung. Dieser Abschnitt behandelt die Optimierung von Tableau Server für die Cloud. Allgemeine Informationen zur Optimierung finden Sie unter Übersicht zur Leistung von Tableau Server. Informationen zu Tools, die Ihnen bei der Leistungsoptimierung helfen, finden Sie unter Leistungsressourcen.

Man darf nicht vergessen, dass keine Bereitstellung von Tableau Server auf AWS der anderen gleicht, da ja auch die verschiedenen Arbeitslasten stets einzigartig sind. Die Mitarbeiter Ihres Unternehmens sind anders, sie nutzen andere Daten, stellen andere Fragen und haben es mit anderen geschäftlichen Anforderungen zu tun als in anderen Unternehmen. Aus diesem Grund sollten Sie Ihre Tableau Server-Arbeitslasten auf verschiedenen Amazon EC2-Instanztypen testen, bevor Sie diese auf eine Produktionsumgebung anwenden. Die Anforderungen Ihrer Arbeitslasten werden vermutlich von folgenden Faktoren beeinflusst:

  • Intensive, leichte oder moderate Nutzung der Tableau-Datenextraktion

  • Anteil der Personen, die Visualisierungen und Dashboards anzeigen bzw. damit interagieren

  • Aktualisierungen von Tableau-Datenextrakten, die während oder nach der Arbeitszeit stattfinden

  • Anzahl der gleichzeitigen Benutzer in einem beliebigen Zeitraum

  • Komplexität von Ansichten und Dashboards

  • Größe der Community, von der Tableau Web Authoring genutzt wird

Es gibt einige allgemeine Richtlinien, an die Sie sich halten können, um die Wahrscheinlichkeit der Wahl des passenden Instanztyps zu erhöhen. Mit TabJolt, einem kostenlosen Tool von Tableau für Skalierbarkeitstests, können Sie Belastungstests für Ihre Amazon EC2-Instanzen durchführen, um anhand folgender Leistungsmetriken ihre Leistung und Skalierbarkeit zu testen:

  • Anzahl der gleichzeitig arbeitenden virtuellen Benutzer

  • Durchschnittliche Transaktionsanzahl pro Sekunde

  • Durchschnittliche Erfolgsantwortdauer

  • Durchschnittliche Fehlerrate (im Test gilt jede Visualisierung als Fehler, wenn das Rendern länger als 60 Sekunden dauert)

Bewährte Methoden für mehr Leistung

Die folgenden bewährten Methoden für mehr Leistung können bei der Bereitstellung von Tableau auf AWS hilfreich sein:

  • Immer mindestens 8 Kerne pro Amazon EC2-Instanz verwenden

    Selbst bei einer relativ geringen Anzahl an Benutzern liefern EC2-Instanzen mit weniger als 16 vCPUs (entsprechend 8 Kernen) keine konstant gute Leistung. So können beispielsweise mit einer r4.4xlarge-Instanz mit 16 vCPUs bei kürzerer Reaktionszeit und geringerer Fehlerrate mehr Benutzer bewältigt werden als mit zwei r4.2xlarge-Instanzen mit jeweils 8 vCPUs. Dieses Muster ändert sich auch beim Hochskalieren nicht. So bieten vier Instanzen mit 16 vCPUs und zwei Instanzen mit 32 vCPUs erheblich mehr Leistung als acht Instanzen mit 8 vCPUs.

  • Die Arbeitslast bestimmt maßgeblich das Ergebnis

    Die Stabilität Ihrer Arbeitslast hat weitreichende Auswirkungen darauf, wie verschiedene EC2-Instanztypen damit fertig werden. So werden Sie beispielsweise für einen anderen Dashboard-Satz bei derselben zugrunde liegenden Virtual Machine-Instanz einen spürbaren Leistungsunterschied bemerken. Leistungsvergleiche anhand anderer Arbeitslasten als der eigenen sind nicht sehr hilfreich.

  • Je mehr CPU-Leistung, desto besser

    Die CPU stellt häufig das Hauptproblem bezüglich der Tableau Server-Leistung dar. Allgemein gilt: Wenn Sie Tableau in größerem Umfang nutzen möchten, sollten Sie eine stärkere und bessere CPU verwenden.

  • Genügend RAM für die Amazon EC2-Instanz bereitstellen

    Bei identischen Arbeitslasten konnten wir für Instanzen mit geringerer CPU-Leistung, aber mehr RAM mehr Transaktionen pro Sekunde (TPS), kürzere Reaktionszeiten und eine geringere Fehlerrate beobachten. EC2-Instanzen mit zu wenig RAM können die Vorteile einer High-End-CPU zunichte machen. Setzen Sie in Produktionsumgebungen auf mindestens 30 GB RAM, wobei Sie jedoch lieber von 8 GB RAM pro Kern ausgehen sollten. Obwohl es wichtig ist, eine Instanz mit viel CPU-Leistung zu wählen, führt die Ausführung von Tableau Server auf Instanzen mit zu wenig RAM unabhängig von der CPU-Leistung zu einer geringen Leistung.

  • SSD-basierte Volumes ja, aber eventuell kein Provisioned IOPS

    Tableau Server umfasst eine Vielzahl von Prozessen und Komponenten, unter anderem eine Datenbank für den industriellen Bereich (PostgreSQL), in der die Metadaten des Systems gespeichert werden. Tableau Server benötigt einen angemessenen Festplattendurchsatz, um gute Leistungswerte erzielen zu können. Wir empfehlen daher, ausschließlich SSD-basierte Amazon Elastic Block Store (EBS) Volumes zu verwenden. Magnetplatten mangelt es am nötigen Durchsatz, um die Anfragen der Datenbank effektiv bewältigen zu können. In unserem Test kamen sowohl General Purpose SSD (gp2) als auch EBS Provisioned IOPS Volumes zum Einsatz, wobei für die meisten Tests zwei EBS-Laufwerke verwendet wurden. Die meisten EBS-Volumes verfügten über 1.500 bereitgestellte IOPS. Bei erneuter Durchführung der Tests mit General Purpose SSDs kamen wir mit mittelmäßig anspruchsvollen Arbeitslasten zu annähernd identischen Ergebnissen. Obwohl es selbstverständlich Fälle geben kann, in denen Provisioned IOPS für Ihre Tableau Server-Arbeitslasten auf AWS einen spürbaren Leistungsunterschied ausmachen kann, sollten Sie nicht davon ausgehen, dass Provisioned IOPS standardmäßig erforderlich ist. Am einfachsten können Sie das jedoch feststellen, indem Sie Ihre Tableau Server-Arbeitslasten selbst testen.

  • Eigene Tests mit TabJolt durchführen

    Ihre Arbeitslast und die Konfiguration Ihrer Amazon EC2-Instanzen können einen großen Unterschied hinsichtlich der Leistungsfähigkeit von Tableau Server ausmachen. Die Flexibilität von EC2 erleichtert das Ermitteln der Kombination aus Einstellungen und Instanztypen, die zu Ihren Anforderungen passt. Wenn Sie beispielsweise einige RAM- und CPU-hungrige Prozesse auf mehreren Computern isolieren, statt sie auf allen Computern in Ihrem Cluster auszuführen, macht das einen enormen Unterschied bei den Transaktionen pro Sekunde (TPS) aus. Widerstehen Sie der Versuchung, die Leistungsmerkmale verschiedener Arbeitslasten zu vergleichen. Das macht zwar zugegebenermaßen Spaß, ist jedoch nicht sehr hilfreich. Verwenden Sie stattdessen dieselbe Arbeitslast, und experimentieren Sie mit der Hardware- und Softwarekonfiguration, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Mit AWS ist das kein Problem.