Beispiel – Eine Story zur Veranschaulichung einer Entwicklung
In diesem Beispiel werden Sie schrittweise durch die Erstellung einer Story über die zeitabhängige Veränderung von Erdbeben geleitet.
Für eine solche Analyse ist die Story-Funktion in Tableau besonders gut geeignet, da diese Funktion über ein Schritt-für-Schritt-Format verfügt, über das Sie die Benutzer durch den zeitlichen Verlauf führen können.
Dieses Beispiel basiert auf einer vorhandenen Arbeitsmappe. Das Erstellen aller Ansichten und Dashboards wird nicht von Grund auf erläutert. Sie lernen, wie Sie die Story zusammenfügen. Laden Sie die folgende Arbeitsmappe von Tableau Public herunter, um dem Beispiel folgen und auf die vorab erstellten Ansichten und Dashboards zugreifen zu können: Eine Erdbebentrend-Story(Link wird in neuem Fenster geöffnet).
Aufbauen eines Story-Rahmens
Eine gute Story muss einen roten Faden aufweisen, d. h. der Zweck der Story muss eindeutig ersichtlich sein. In diesem Beispiel dient die Story der Beantwortung folgender Frage: Nimmt die Häufigkeit von großen Erdbeben zu?
Grundsätzlich haben Sie wie unter Bewährte Verfahren für interessante Storys beschrieben mehrere Möglichkeiten. In diesem Beispiel wird jedoch der Ansatz "Zeitabhängige Veränderung" genutzt, da damit insbesondere Fragen zu bestimmten Trends besonders gut beantwortet werden können. Beim Erstellen der Story werden Sie feststellen, dass andere Daten-Story-Typen wie "Drilldown" und "Ausreißer" eingeblendet werden, damit der Ansatz insgesamt optimal unterstützt wird.
Aufbauen der Story
Erstellen eines Story-Arbeitsblatts
Öffnen Sie über Tableau Desktop die heruntergeladene Arbeitsmappe "Erdbebentrend-Story".
Wenn Sie auch Tableau Server oder Tableau Cloud verwenden und die Dokumenterstellung im Web statt in Tableau Desktop bevorzugen, veröffentlichen Sie die Arbeitsmappe auf Ihrem Tableau-Server, klicken Sie auf Arbeitsmappen, wählen Sie die Arbeitsmappe aus, und wählen Sie anschließend unter Aktionen die Option Arbeitsmappe bearbeiten aus.
In der geöffneten Arbeitsmappe sehen Sie drei Dashboards. Über diese Dashboards bauen Sie Ihre Story auf. Die Arbeitsmappe enthält außerdem eine fertige Version der Story.
Tipp: Wenn Sie die einzelnen Ansichten anzeigen möchten, die sich in einem Dashboard befinden, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Registerkarte des Dashboards und wählen Sie Alle Blätter einblenden.
Klicken Sie auf die Registerkarte Neue Story.
Tableau öffnet ein neues Arbeitsblatt als Ausgangspunkt:
Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Registerkarte Story 2, wählen Sie die Option Blatt umbenennen und geben Sie Erdbeben-Story als Namen für das Arbeitsblatt ein.
Fragestellung
Der Titel einer Story wird immer angezeigt. So bleibt der Zweck der Story immer im Fokus. Standardmäßig verwendet Tableau den Namen der Arbeitsmappe als Story-Titel. In Tableau Desktop können Sie diese Standardeinstellung überschreiben, indem Sie wie folgt vorgehen:
Doppelklicken Sie auf den Titel.
Ersetzen Sie im Dialogfeld "Titel bearbeiten" den <Arbeitsblattnamen> mit Folgendem:
Nimmt die Häufigkeit von großen Erdbeben zu?
Klicken Sie auf OK.
Bei der Erstellung über Tableau Server oder Tableau Cloud kann der Titel ausschließlich über die Registerkarte "Story" geändert werden.
Starten mit einem Überblick
Damit Sie den Benutzern die Orientierung erleichtern, zeigt der erste Story Point, den Sie erstellen, einen möglichst weiten Überblick, d. h. alle Erdbeben weltweit.
Klicken Sie im Story-Bereich doppelt auf Karten-Dashboard, um es im Story-Blatt zu platzieren. Wenn Sie Tableau Desktop verwenden, können Sie Ansichten und Dashboards auch per Drag-and-drop zu einem Story-Blatt hinzufügen.
Achten Sie auf die horizontale Bildlaufleiste und die Legende, die nicht vollständig angezeigt wird.
Es gibt eine bestimmte Einstellung, die Sie für Ihr Dashboard nutzen können, um dies zu vermeiden.
Wählen Sie das Karten-Dashboard und wählen Sie dann im Dashboard-Bereich unter Größe die Option An Erdbeben-Story anpassen. Diese Einstellung wurde konzipiert, damit Dashboards für eine Story in der Größe angepasst werden können.
Sehen Sie sich die Erdbeben-Story noch einmal an. Sie können nun sehen, dass die Größe angepasst wurde und die Bildlaufleisten nicht mehr angezeigt werden.
Wenn Sie Tableau Desktop verwenden, fügen Sie eine Beschreibung für diesen Story Point hinzu, zum Beispiel Seit 1973 wurden exakt 131.834 Erdbeben der Stärke 4,0 oder höher aufgezeichnet.
Fügen Sie außerdem eine Überschrift hinzu, indem Sie in den Bereich Text für Story Point-Beschreibung hier eingeben klicken.
Klicken Sie auf der Überschrift auf Aktualisieren, um Ihre Änderungen am Story Point zu speichern.
Drilldown
Ein Roman erzählt seinen Lesern eine spannende Geschichte und dies sollte auch eine Story tun. Beginnend mit dem nächsten Story Point setzen Sie die Drilldown-Funktion ein, um den Umfang der Story einzugrenzen und den Inhalt weiterzuentwickeln.
Um den ersten Story Point als Ausgangspunkt für den nächsten Story Point zu nutzen, klicken Sie auf der linken Seite unter Neuer Story Point auf Duplizieren.
Legen Sie für den Filter Magnitude den Bereich 7,000–9,100 fest, damit die kleineren Erdbeben aus der Karte herausgefiltert werden. Die Karte schwenkt und angezeigt wird der pazifische "Feuerring(Link wird in neuem Fenster geöffnet)" wo die meisten der großen Erdbeben registriert wurden.
Fügen Sie eine Überschrift hinzu, beispielsweise Etwa zwei Erdbeben jedes Jahr werden als "schwerwiegend" eingestuft.
Wenn Sie Tableau Desktop verwenden, bearbeiten Sie die Beschreibungen, um so einen Überblick darüber zu vermitteln, was Sie in diesem Story Point getan haben. Beispiel: Von über 130.000 Erdbeben seit dem Jahr 2004 hatten nur 174 eine Stärke von 7,0 oder höher, was zwei schwerwiegenden Erdbeben pro Jahr entspricht. Viele Menschen fragen sich jedoch: "Hat die Häufigkeit von Erdbeben zugenommen?"
Klicken Sie in der Story-Symbolleiste oberhalb der Überschrift auf Aktualisieren, um Ihre Änderungen zu speichern.
Im nächsten Story Point gehen Sie noch weiter ins Detail und lenken den Schwerpunkt der Story auf einen ganz bestimmten Erdbebentyp – und das "Megabeben"wird eingeblendet.
Klicken Sie in Ihrem zweiten Story Point auf Duplizieren, um diesen als Ausgangspunkt für den dritten Story Point zu nutzen.
Ändern Sie den Filter für Magnitude auf den Wert 8,000–9,100, damit aus der Karte alle Erdbeben herausgefiltert werden, mit Ausnahme der Megabeben.
Fügen Sie eine Überschrift und eine Beschreibung hinzu.
Überschrift: Diese Megabeben haben eine große Aufmerksamkeit erregt.
Beschreibung (nur Tableau Desktop): Megabeben mit einer Stärke von 8,0 und höher haben in der jüngeren Vergangenheit zu erheblichen Schäden und vielen Todesopfern geführt. Die Mega-Seebeben in der Nähe von Japan und Indonesien haben außerdem zur Entstehung von Tsunamis geführt und viele Tausend Todesopfer gefordert.
Klicken Sie auf Aktualisieren, um die Änderungen zu speichern.
Hervorheben von Ausreißern
In den nächsten beiden Story Points führen Sie Ihre Benutzer noch tiefer in die Geschichte ein, indem Sie Datenpunkte am äußeren Ende der Skala beschreiben: die beiden Erdbeben der jüngeren Vergangenheit, die die meisten Todesopfer forderten.
Wie bereits zuvor nutzen Sie die Option Duplizieren, um einen neuen Story Point als Ausgangspunkt zu erstellen.
Passen Sie den Wert für Magnitude auf 9,000–9,100 an. Daraufhin werden nur noch zwei Datenpunkte angezeigt.
Wählen Sie eine der Markierungen wie z. B. das Erdbeben und den damit verbundenen Tsunami im indischen Ozean im Jahr 2004 mit einer Stärke von 9,1.
Nutzen Sie die Schwenkfunktion des Kartenmenüs, um dieses Erdbeben in die Mitte Ihres Story Points zu verschieben.
Fügen Sie eine Überschrift und eine Beschreibung hinzu. Beispiel:
Überschrift: Das Erdbeben und der Tsunami im indischen Ozean im Jahr 2004
Beschreibung (nur Tableau Desktop): Das Erdbeben im indischen Ozean am 26. Dezember 2004 war ein Mega-Seebeben. Es war mit einer Stärke von 8,3 das drittstärkste Erdbeben mit den am längsten andauernden Verwerfungen von 10 Minuten, das je aufgezeichnet wurde.
Klicken Sie auf Aktualisieren, um die Änderungen zu speichern.
Wiederholen Sie die zuvor beschriebenen Schritte für das Erdbeben und den Tsunami in Japan im Jahr 2011 und verwenden Sie die folgende Überschrift und Beschreibung.
Überschrift: Das Erdbeben und der Tsunami in Japan im Jahr 2011
Beschreibung (nur Tableau Desktop): Bei dem Erdbeben im Jahr 2011 vor der Küste von Tõhoku handelte es sich um ein Mega-Seebeben mit einer Stärke von 9,0. Dieses Erdbeben war das stärkste Beben, das Japan jemals erschüttert hat, und das fünftstärkste Erdbeben, das jemals aufgezeichnet wurde.
Machen Sie sich bewusst, dass Sie schon jetzt eine überzeugende Story erzählt und dafür nur ein einziges Dashboard verwendet haben – und das alles nur durch Filtern der Daten und Vergrößern und Schwenken der Karte.
Die wichtigste Frage haben wir jedoch noch nicht beantwortet: Nimmt die Häufigkeit von großen Erdbeben zu? Im nächsten Story Point widmen wir uns exakt dieser Frage.
Darstellen eines Trends
Im nächsten Story Point stellen Sie ein Liniendiagramm (das Dashboard für die Zeitachse) dar, um Benutzern den Trend zu veranschaulichen, den Sie beim ersten Erstellen von Ansichten und Dashboards erkannt haben.
Wechseln Sie von der Story, die Sie erzählen, zum Zeitachsen-Dashboard.
Legen Sie auf dem Zeitachsen-Dashboard für die Größe Anpassen an Erdbeben-Story fest.
Gehen Sie zu Ihrer Story zurück und klicken auf Leer, um einen neuen Story Point zu erstellen.
Doppelklicken Sie auf das Zeitachsen-Dashboard, um es zu Ihrem Story-Blatt hinzuzufügen.
Seit dem Jahr 1973 werden immer mehr Erdbeben verzeichnet. Tatsächlich ist die Anzahl der Erdbeben erheblich gestiegen.
Fügen Sie eine Überschrift wie beispielsweise die Folgende hinzu: Es werden immer mehr Erdbeben verzeichnet
Verwenden Sie die Option Text durch Ziehen hinzufügen, um eine Beschreibung für den Text hinzuzufügen (nur Tableau Desktop): Seit 1973 wurde eine stetige Zunahme an Erdbeben verzeichnet. Seit dem Jahr 2003 hat sich diese Entwicklung sogar noch weiter verstärkt.
Anbieten Ihrer Analyse
Sie haben bereits zuvor im Rahmen dieser Story bei der Arbeit mit dem Karten-Dashboard festgestellt, dass es im Hinblick auf die Häufigkeit von Erdbeben regionale Unterschiede gibt. In Ihrem nächsten Story Point führen Sie das regionsbezogene Zeitachsen-Dashboard ein, in dem Erdbeben nach Region aufgeschlüsselt und Trendlinien hinzugefügt werden. Auf diese Weise kommen die Unterschiede in den Daten weniger stark zum Tragen.
Klicken Sie auf Leer, um ein neues Story-Blatt zu erstellen.
Doppelklicken Sie auf das Dashboard "Zeitachse nach Region", um es zu Ihrem Story-Blatt hinzuzufügen. Sie können sehen, dass die Region Asien/Pazifik eindeutig hervorsticht.
Fügen Sie eine Überschrift und dann über die Funktion Ziehen, um Text hinzuzufügen einen Kommentar hinzu, der auf die große Anzahl von Erdbeben in der Region Asien/Pazifik hinweist.
Überschrift: Insbesondere im Osten des pazifischen Raums
Beschreibung (nur Tableau Desktop): Eine grobe Eingliederung der Erdbeben in geografische Regionen (anhand des Längengrads) zeigt, dass der bedeutendste Anstieg an Erdbeben im pazifischen Raum verzeichnet wird.
Beantworten der Fragestellung
Bisher konnten Sie anhand Ihrer Story den Schluss ziehen, dass die Erdbebenhäufigkeit im pazifischen Raum seit dem Jahr 1973 gestiegen ist. Die ursprüngliche Fragestellung lautete jedoch, ob die Häufigkeit großer Erdbeben zugenommen hat.
Um diese Frage in Ihrem letzten Story Point beantworten zu können, müssen Sie die schwächeren Erdbeben aus den Daten herausfiltern. Dann lässt sich die Trendlinie ablesen.
Klicken Sie auf Duplizieren, um ein neues Story-Blatt zu erstellen.
Legen Sie für den Filter Magnitude den Wert 5,000–9,100 fest. Sie können nun sehen, dass die Trendlinie abgeflacht ist, jedoch immer noch ein leichter Anstieg dargestellt wird.
Fügen Sie eine Überschrift und über die Funktion Ziehen, um Text hinzuzufügen eine Antwort zu Ihrem Story Point hinzu.
Überschrift: Die Entwicklung bei großen Erdbeben ist jedoch nicht eindeutig.
Beschreibung (nur Tableau Desktop): Es lässt sich ablesen, dass ein leichter Anstieg bei großen Erdbeben verzeichnet wird. Grundsätzlich sollte jedoch weiter untersucht werden, ob es sich hierbei tatsächlich um eine nachgewiesene Entwicklung handelt oder lediglich um das Ergebnis einer kleinen Anzahl von besonders starken Erdbeben in der jüngeren Vergangenheit.
Wie es bei Storys so häufig der Fall ist, lässt auch diese Story weitere Fragen offen.
Ja, es lässt sich ein Trend ablesen, dieser ist jedoch gering. Es wurden mehr große Erdbeben (mit einer Stärke von 5,000–9,100) in den letzten Jahren verzeichnet, insbesondere in der Region Asien/Pazifik. Aber kann es sich hierbei nicht einfach um eine natürliche Schwankung handeln? Das ist ein gutes Thema für eine weitere Story.